LUIS ALBERTO LAMATA

«¡En el cine cabemos todos!»

Luis Alberto Lamata

Wegen Krankheit abgesagt:
Zu Besuch im Filmforum Höchst

Das waren die Worte, mit denen sich Luis Alberto Lamata in seiner Rede an das Publikum wandte, als einer der Ehrengäste des 20. venezolanischen Festivals auf Isla Margarita. Tosender Applaus war die Antwort aller im vollbesetzen Kinosaal des Cinex.

Für das Festival Venezuela im Film-¡Qué chévere! ist Luis Alberto vor allem seit der Unabhängigkeit von unschätzbaren Wert, ist es doch auch dieser Ansatz, den wir an ihm schätzen. Bei der Filmauswahl ist er es, der uns stets daran erinnert: «Im Kino haben wir alle Platz».

ViF hat im Laufe der Jahre viele seiner Filme gezeigt, von Jericó (1990), über die unabhängige Produktion El enemigo (2008) bis Parque Central (2018). Im Jahr 2014 eröffnete Luis Alberto Lamata mit seinem historischen Film Bolívar, el hombre de las dificultades die zehnte Auflage des Festivals.

Regisseur, Drehbuchautor und Historiker

1959 in Caracas geboren, studierte Lamata Geschichte an der Universidad Central de Venezuela in Caracas. Er ist Filmregisseur, Drehbuchautor, Film- und Fernsehproduzent.

1990 wird mit Jericó sein erster Spielfilm uraufgeführt, mit dem er aus dem Stand heraus internationale Anerkennung bekommt: so erhält er etwa den Gran Coral für den besten Spielfilm im Rahmen des Festivals von Havanna, den Sonderpreis der Jury in Cartagena, den Preis für das beste Erstlingswerk in Biarritz. Er wurde für den spanischen Goya nominiert und die Berlinale präsentierte Jericó im Internationalen Forum junger Film 1992. Bis heute wird Jericó in Venezuela und im Ausland als Referenz im Kontext der filmischen Auseinandersetzung der spanischen Inquisition des 16. Jahrhunderts gezeigt.

Als Graduierter in Geschichte (UCV) ist bisher ein Großteil seines Filmschaffens der Historie seines Landes gewidmet. Mit Miranda regresa (2007), Taita Boves (2010) und Bolívar, el hombre de las dificultades (2013) nimmt er sich großen Persönlichkeiten des südamerikanischen Landes an, was aber nicht bedeutet, so Lamata selbst, dass er sich für die anonymen Stimmen nicht interessierte, wie es seine Filme Azú, alma de princesa (2013), die Geschichte einer Sklavin, oder auch schon Jericó, mit einem Dominikanermönch als Hauptfigur, zeigten. Mit dem Drama El enemigo (2008) und dem Episodenfilm Parque Central (2018) nimmt er die Gegenwart der venezolanischen Gesellschaft in den Fokus.

Im Fernsehen hat er mehr als fünfzig Telenovelas und Miniserien für Venezuela, Mexiko und Peru gedreht. Die jüngste TV-Premiere ist Carabobo, Caminos de Libertad im Jahr 2021. Die 12-teilige Drama-Miniserie erzählt die menschlichen Abenteuer mehrerer Figuren, die 1821 während des lateinamerikanischen Unabhängigkeitskrieges an der Schlacht von Carabobo teilnehmen.

Mit dem Premio Nacional de Cultura mención Cine 2021/2022 erhält Luis Alberto Lamata die höchste Auszeichnung in Venezuela für sein bisheriges Filmwerk.

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